Wann ist Rheuma vererbbar?
Ist Rheuma vererbbar? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, besonders wenn Familienmitglieder an der Krankheit leiden. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen können. Allerdings ist die Vererbung von Rheuma komplex und nicht rein genetisch bedingt.
Hier kommt die Epigenetik ins Spiel, die auch die Umweltbedingungen einbezieht. Zukünftige Studien der Epigenetik mit Zwillingen könnten zeigen, inwiefern neben den genetischen Anlagen auch epigenetische Mechanismen wie Stress oder Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Rheuma spielen.
Dieses Verständnis wiederum trägt dazu bei, den ganzheitlichen Ansatz bei der Behandlung von Rheuma weiter auszubauen. Gleichzeitig kann die Epigenetik bei aussagekräftigen Ergebnissen neue Perspektiven für personalisierte Therapien und präventive Maßnahmen eröffnen, die individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind.
Rheuma kann plötzlich auftreten, aber die zugrunde liegenden Prozesse entwickeln sich oft über einen längeren Zeitraum. Studien haben beispielsweise gezeigt, dass Rauchen das Risiko, an rheumatoider Arthritis zu erkranken, erheblich erhöht.
Ein Grund hierfür ist, dass Rauchen Entzündungen im Körper fördern kann. Ebenfalls gibt es Hinweise darauf, dass hormonelle Veränderungen, wie sie etwa während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten, das Risiko für Rheuma erhöhen können.
In diesem Artikel erklären wir Dir, woran Du Rheuma erkennen kannst. Bei manchen Symptomen wie trockene Augen oder Haarausfall wirst Du womöglich überrascht sein. Anschließend gehen wir der Frage nach, ob Rheuma vererbbar ist und welche anderen Faktoren den Ausbruch von Rheuma begünstigen können.
Danach geben wir einen Einblick in die Behandlungsformen und Du als Rheumapatient erhältst Tipps zum Umgang mit Rheuma im Alltag.
Woran erkennst Du Rheuma?
Rheuma geht oftmals mit Schmerzen einher, die in der Regel chronisch sind und über längere Zeiträume anhalten, oft über Monate oder Jahre hinweg. Die Intensität kann variieren und wird häufig als dumpf, pochend oder stechend beschrieben.
Häufig sind sie typischerweise bei Ruhe, besonders nach längerer Inaktivität wie nach dem Schlafen, am stärksten ausgeprägt. Der Rheumapatient fühlt sich dadurch manchmal deprimiert und wünscht sich mehr Energie im Alltag.
Nicht selten führt Rheuma auch dazu, dass bestimmte Aktivitäten vermieden werden. Hieraus kann schnell ein Teufelskreis entstehen, denn regelmäßige Bewegung ist ein relevanter Bestandteil der Therapie.
Darüber hinaus führen Entzündungen in den Gelenken teilweise zu Schwellungen, die von einer erwärmten und geröteten Haut über den betroffenen Gelenken begleitet werden können. Die Schwellungen sind durch die Ansammlung von entzündlicher Flüssigkeit in den Gelenkkapseln bedingt.
Weitere Symptome, die auf Rheuma hinweisen können, sind folgende:
- Chronische Müdigkeit: Eine anhaltende, oft überwältigende Müdigkeit ist ein häufiges Begleitsymptom bei vielen rheumatischen Erkrankungen. Diese Müdigkeit steht oft in keinem Verhältnis zur physischen Anstrengung und bessert sich nicht durch Ruhe oder Schlaf.
- Haarausfall: Systemische rheumatische Erkrankungen können auch Haarausfall verursachen. Dieser kann den ganzen Kopf betreffen oder nur einzelne Stellen auftreten. Der Haarausfall ist häufig eine Folge der entzündlichen Prozesse, die bei diesen Erkrankungen im Körper ablaufen. Ebenso können Medikamente Haarausfall verursachen.
- Trockene Augen: Beim Sjögren-Syndrom kommt es zu einer starken Trockenheit der Augen und des Mundes. Die Augen sind oft rot und gereizt, was zu einem brennenden Gefühl führt. Ebenso kann ein Rheumapatient das Gefühl haben, ein Sandkorn im Auge zu haben.
Bei der Psoriasis-Arthritis, einer rheumatischen Erkrankung, die in Verbindung mit der Hautkrankheit Schuppenflechte auftritt, können sich zudem die Nägel verändern. Diese Veränderungen sind zum Beispiel kleine Vertiefungen in den Nägeln, Verfärbungen sowie in schweren Fällen sogar die Ablösung der Nägel.
Ist Rheuma vererbbar?
Rheuma kann in jedem Alter auftreten, von der Kindheit bis ins hohe Alter. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sie zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Gelenkfunktion führen. Deshalb sollte auch bei Kindern bei ersten Anzeichen ein Arzt aufgesucht und um Rat gefragt werden.
Die meisten rheumatischen Erkrankungen, einschließlich der rheumatoiden Arthritis, treten allerdings typischerweise im mittleren Erwachsenenalter auf, oft zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr.
Hierbei erhöht eine genetische Disposition die Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung, ist jedoch nicht allein entscheidend. Rheuma ist in der Regel multifaktoriell bedingt. Das bedeutet, dass neben genetischen Faktoren zum Beispiel auch Umweltfaktoren und das Immunsystem eine Rolle spielen. Rheuma ist folglich eine komplexe Erkrankung, die nicht nur durch genetische Faktoren, sondern auch durch epigenetische Einflüsse bestimmt wird.
An dieser Stelle kommt die Epigenetik ins Spiel. Sie soll erklären, wie Umwelteinflüsse, die Genexpression beeinflussen können, ohne die DNA-Sequenz zu verändern. Im Rahmen der transgenerationalen Epigenetik wird untersucht, wie epigenetische Veränderungen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden können.
In Zukunft könnte die Entwicklung eines epigenetischen Modells möglicherweise erklären, warum einige Menschen trotz eines hohen genetischen Risikos nie an Rheuma erkranken, während andere Personen dennoch Symptome entwickeln.
Möchtest Du Deine Kenntnisse in diesem Bereich vertiefen, kannst Du die Ausbildung zum Coach für Epigenetik von HealVersity nutzen. Du erwirbst hierbei eine Menge Wissen, das Du entweder dafür nutzen kannst, auf Deine eigene Gesundheit zu achten oder um Dein eigenes Business zu gründen.
Als Coach unterstützt Du Deine Klienten, die komplexen Zusammenhänge zwischen Genetik und Epigenetik zu verstehen und maßgeschneiderte Gesundheitsstrategien zu entwickeln.
Des Weiteren kannst Du Dein Wissen nicht nur im Rahmen der Einzelberatung, sondern ebenso in Seminaren oder Workshops an Deine Kunden weitergeben. Sinnvoll ergänzt werden kann das Coaching zur epigenetischen Vererbung durch ein Ernährungscoaching, da die Ernährung ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsprävention ist.
Wie lässt sich Rheuma behandeln?
Die Behandlung erfolgt individuell. Möglich sind sowohl medikamentöse als auch nicht medikamentöse Ansätze. Medikamente sind darauf ausgerichtet, das Fortschreiten der rheumatischen Erkrankung zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.
Dies führt nicht nur zu einer Linderung der Symptome, sondern kann auch langfristig Schäden an den Gelenken und Organen verhindern. Zudem können Schmerzmittel helfen, das Leiden der Betroffenen zu lindern.
Manche Patienten greifen auf Mittel zur Muskelentspannung aus der
Homöopathie zurück, um ihre Schmerzen zu linden. Die Einnahme solcher Präparate sollte immer mit einem Arzt abgestimmt werden, um Wechselwirkungen zu vermeiden.
Zudem ist es wichtig, dass die homöopathischen Mittel ebenfalls individuell auf rheumatische Beschwerden abgestimmt sind. Beachtet werden sollte, dass es keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass homöopathische Muskelrelaxantien eine heilende Wirkung haben.
Zur nicht medikamentösen Therapie gehören außerdem diese Ansätze:
- Physiotherapie: Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung. Durch individuell angepasste Übungsprogramme wird die Beweglichkeit der Gelenke erhalten und die Muskulatur gestärkt. Dazu gehören Dehnübungen, Krafttraining sowie spezielle Techniken wie die manuelle Therapie. Regelmäßige physiotherapeutische Betreuung kann dazu beitragen, die Funktionalität zu erhalten und Schmerzen bei den Betroffenen zu reduzieren.
- Stressbewältigung: Chronischer Stress kann das Empfinden für rheumatische Beschwerden verschlimmern. Deshalb solltest Du Dir regelmäßig Zeit nehmen, um zur Ruhe zu kommen. Techniken zur Stressbewältigung, wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können dabei helfen, den Stresspegel zu senken. Die Techniken fördern die Entspannung und können auf diese Weise dazu beitragen, Dein allgemeines Wohlbefinden zu steigern.
- Ernährungsumstellung: Ebenso kann eine entzündungshemmende Ernährung einen wesentlichen Beitrag zur Behandlung von Rheuma leisten. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, können helfen, Entzündungen zu reduzieren. Diese sind beispielsweise in Leinöl zu finden. Antioxidantien unterstützen das Immunsystem und tragen zur Verringerung oxidativen Stresses bei, der Entzündungen verstärken kann. Zudem sollte eine Ernährung vermieden werden, die reich an gesättigten Fetten, Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln ist.
Tipps zum Umgang mit Rheuma
Der Umgang mit Rheuma erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl körperliche als auch emotionale Aspekte berücksichtigt – beide gehen Hand in Hand. Je mehr Du über die Erkrankung weißt, desto besser kannst Du mit ihr umgehen. Das gelingt etwa durch das Lesen von Fachliteratur oder dem Besuch von Informationsveranstaltungen.
Denke auch daran, dass sich die Medizin ständig weiterentwickelt. Manche Krankenhäuser und Gesundheitsorganisationen bieten hierzu Schulungen und Seminare an, die speziell auf Rheumapatienten zugeschnitten sind.
Vielleicht fragst Du Dich auch, ob Osteoporose vererbbar ist, weil jemand aus Deiner Familie unter Rheuma leidet. Denn Osteoporose, bei der die Knochendichte abnimmt und das Risiko für Knochenbrüche steigt, tritt oft auch bei Rheumapatienten auf. Es muss jedoch nicht sein, dass dies bei Dir der Fall ist.
Zwar spielen genetische Faktoren eine nicht zu verachtende Rolle bei der Anfälligkeit für Osteoporose, doch es wird nicht zwangsweise vererbt. Sind in Deiner Familie Fälle von Osteoporose bekannt sind, sollte dies bei der Beurteilung des individuellen Risikos und bei präventiven Maßnahmen berücksichtigt werden.
Weiterhin empfehlen wir Dir diese Maßnahmen:
- Symptomtagebuch: Das Führen eines Symptomtagebuchs kann Dir helfen, Muster und Auslöser von Krankheitsschüben zu erkennen. Notiere täglich rheumatische Symptome, mögliche Auslöser wie Stress oder Ernährung und wie Du Dich fühlst. Dieses Tagebuch kann auch Deinem Arzt helfen, Deine Erkrankung besser zu verstehen und die Behandlung entsprechend anzupassen.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr bereichernd sein. Selbsthilfegruppen ermöglichen Dir, Erfahrungen zu teilen, Unterstützung zu erhalten und Dich verstanden zu fühlen. In den Gruppen kannst Du praktische Tipps und Ratschläge erhalten, die Dir im Alltag helfen.
Auch wenn Rheuma vererbbar ist, solltest Du als Rheumapatient den Kopf nicht in den Sand stecken. Nimm Deine Gesundheit selbst in die Hand, indem Du proaktiv Maßnahmen ergreifst, um rheumatische Symptome zu kontrollieren und Deine Lebensqualität als Rheumapatient zu verbessern.