Ist ein Schlaganfall vererbbar?
Eine häufige Frage: Ist ein Schlaganfall vererbbar? Ein Schlaganfall stellt eine kritische medizinische Notfallsituation dar, die unverzügliches Eingreifen notwendig macht. Er tritt auf, wenn die Blutversorgung eines Teils des Gehirns unterbrochen oder erheblich reduziert wird, wodurch das Gehirngewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Innerhalb von Minuten beginnen Gehirnzellen abzusterben.
Die Auswirkungen eines Schlaganfalls können verheerend sein und reichen von leichten bis hin zu schweren körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen, die eine langfristige Rehabilitation erfordern können.
Gibt es innerhalb bereits Betroffene, steht die Frage im Raum, ob ein Schlaganfall vererbbar ist. Auf diese Fragen wollen wir Dir in diesem Artikel eine Antwort geben.
Vererbt werden kann ein Schlaganfall nicht. Allerdings können genetische Modifikationen die Anfälligkeit für bestimmte Ursachen erhöhen. Leiden zum Beispiel nahe Verwandte von Dir unter Bluthochdruck oder Diabetes, bist Du womöglich auch anfällig dafür. Ratsam ist es daher, Dich regelmäßig von einem Arzt durchchecken zu lassen.
Dem epigenetischen Prinzip zufolge können die Umwelt- und Lebensstilfaktoren der Eltern zudem epigenetische Veränderungen beim Nachwuchs hervorrufen.
Dies bedeutet, dass gesunde Lebensgewohnheiten von Mutter und Vater positive epigenetische Effekte auf die Kinder haben können. Ein entscheidender Faktor ist hierbei auch, wenn die Heranwachsenden bereits von Anfang an von einer gesunden Ernährung sowie ausreichend Bewegung profitieren.
Ebenso beginnen Kinder von Rauchern häufig selbst mit dem Rauchen und sind hierdurch einem erhöhten Schlaganfallrisiko ausgesetzt. Hast Du selbst bereits ein Kind, solltest Du ein gutes Vorbild sein und vorleben, wie ein gesunder Lebensstil ohne Rauchen und Alkohol gelingt. Neben der rechtzeitigen Behandlung sind somit die Prävention und Früherkennung entscheidend, um nicht von einem Schlaganfall betroffen zu sein.
Im Folgenden erklären wir genauer, wie ein Schlaganfall entsteht und welche Risikofaktoren hierbei eine besonders große Rolle spielen. Anschließend gehen wir auf die häufigsten Erkennungszeichen ein. Zum Abschluss geben wir Dir wertvolle Tipps für die Schlaganfallprävention mit auf den Weg.
Ist ein Schlaganfall vererbbar und wie entsteht er?
Ein Schlaganfall kann entstehen, wenn ein Teil des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Dies kann zu einer Schädigung oder zum Absterben von Gehirnzellen führen, da diese nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.
Es gibt zwei Haupttypen von Schlaganfällen: den ischämischen sowie den hämorrhagischen Schlaganfall. Ersterer wird durch eine Blockade eines Blutgefäßes im Gehirn verursacht. Der hämorrhagische Schlaganfall dagegen tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn reißt.
Bluthochdruck ist einer der bedeutendsten Risikofaktoren für Schlaganfälle, da er die Durchblutung behindern kann. Ebenso problematisch können ein zu hoher Cholesterinspiegel sowie Übergewicht sein. Dieses steht oftmals in einem Zusammenhang mit Bewegungsmangel.
Ein nicht zu verachtender Aspekt ist die Psychologie. Stress und emotionale Belastungen wirken sich auf Dauer negativ auf Deinen Gesundheitszustand aus und haben häufig einen ungesunden Lebensstil zur Folge. Gestresste Menschen greifen beispielsweise zu Alkohol, zuckerhaltigen Lebensmitteln oder Zigaretten, um sich zu entspannen.
Besonders Rauchen schädigt die Blutgefäße und fördert die Bildung von Blutgerinnseln. Hierdurch wird das Risiko für Schlaganfälle erhöht.
Sowohl im Rahmen der klassischen Medizin als auch der Epigenetik ist Ernährung ebenfalls ein bedeutender Faktor. Die Epigenetik setzt sich mit Änderungen der Genaktivität auseinander, die durch chemische Modifikationen an der DNA und den sie umgebenden Proteinen verursacht werden. Diese Modifikationen sollen wiederum beeinflussen, welche Gene aktiv sind und welche nicht.
Da die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Beeinflussung epigenetischer Mechanismen spielt, kann sie folglich auch nach dieser Theorie das Risiko für Schlaganfälle beeinflussen. Du solltest darauf achten, dass Dein Körper mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird.
Hierzu gehören neben Omega-3-Fettsäuren, Folate und Vitamine. Bei Letztem denken die meisten Menschen an Vitamin C, D und E. Doch es gibt noch eine Reihe weiterer wichtiger Stoffe, beispielsweise Vitamin B.
Erkennungszeichen für einen Schlaganfall
Da die Symptome bei einem Schlaganfall vielfältig und nicht immer eindeutig sind, ist es essenziell, die Warnzeichen zu kennen und schnell zu reagieren. Im Folgenden beschreiben wir, welche Symptome häufig auftreten.
Vergiss dabei jedoch nicht: Jeder Mensch kann andere Beschwerden haben. Wann immer Du das Gefühl hast, dass es sich um einen Schlaganfall handeln könnte, rufe sofort den Notarzt unter der Telefonnummer 112 an! Im Notfall zählt jede Sekunde!
Ein typisches Symptom ist eine plötzliche Lähmung, die auch nur eine Körperhälfte betreffen kann. Die Person kann zum Beispiel Schwierigkeiten haben, einen Arm oder ein Bein zu bewegen oder das Gesicht wirkt asymmetrisch. Hinzu kann Schwäche kommen. Der Betroffene hat etwa das Gefühl, dass er nicht mehr richtig stehen kann. Vielleicht kennst Du dieses Empfinden aus Situationen, wenn alles zu viel wird.
Darüber hinaus können Betroffene über Beschwerden wie diese klagen:
- Schwierigkeiten beim Halten von Gegenständen: Ein typisches Anzeichen ist es, wenn die Person Alltagsgegenstände nicht mehr sicher greifen oder halten kann.
- Sprachstörungen: Die Fähigkeit, zu sprechen oder zu verstehen, kann beeinträchtigt sein. Dies kann sich in einer undeutlichen Sprache oder der Unfähigkeit äußern, Wörter zu finden oder zu formulieren. Außerdem kann die Sprache abgehackt klingen.
- Verwirrtheit: Ebenso können plötzliche Verwirrtheit oder Orientierungslosigkeit auftreten. Der Betroffene hat womöglich Probleme, einfache Aufgaben zu bewältigen. Hinzukommen kann ein Gedächtnisverlust.
Ebenso können plötzliche Kopfschmerzen und Sehstörungen auftreten. Die Kopfschmerzen sind oft ungewöhnlich intensiv und treten ohne erkennbare Ursache auf. Sie können mit Übelkeit oder sogar Erbrechen einhergehen.
Schlaganfallprävention: Strategien zur Risikominimierung
Die Vermeidung eines Schlaganfalls erfordert ein umfassendes Verständnis der Risikofaktoren und eine proaktive Herangehensweise, die verschiedene Aspekte der Gesundheit berücksichtigt.
Eine ausgewogene Ernährung ist ein zentraler Bestandteil der Schlaganfallprävention. Diese sollte reich an Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukten sein. Reduziere den Konsum von gesättigten Fetten, Zucker und Salz, um den Bluthochdruck und die Cholesterinwerte in einem guten Maß zu halten. Besonders vorteilhaft sind Nahrungsmittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten. Dazu zählen etwa Nüsse sowie Leinsamen.
Darüber hinaus kannst Du einen gesunden Lebensstil mit regelmäßiger körperlicher Aktivität fördern. Im besten Fall solltest Du Dir jeden Tag Zeit für einen Spaziergang oder Sport nehmen. Doch auch, wenn Du nur an manchen Tagen der Woche Sport treibst, wirkt sich das positiv auf Deinen Körper aus. Zudem solltest Du nicht rauchen und keinen oder wenig Alkohol trinken.
Auch die Epigenetik befasst sich mit Veränderungen der Genexpression, die durch epigenetische Modifikationen hervorgerufen werden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass sowohl der Lebensstil als auch Umweltfaktoren epigenetische Mechanismen beeinflussen können.
Zugrunde liegen diesem Prinzip unter anderem die folgenden Annahmen:
- Epigenetische Veränderungen: Veränderungen können laut Epigenetik durch Faktoren wie Ernährung, Stress und Umweltgifte ausgelöst werden. Eine gesunde Lebensweise kann dagegen positive epigenetische Modifikationen fördern.
- Epigenetische Vererbung: Weiterhin wird in der Epigenetik davon ausgegangen, dass bestimmte Muster von Generation zu Generation weitergegeben werden können. Dies bedeutet, dass ein gesunder Lebensstil nicht nur für Dich selbst, sondern auch für zukünftige Generationen von Vorteil sein kann. Überdies können frühere Erfahrungen möglicherweise Marker im genetischen Gedächtnis hinterlassen.
Ein weiterer Ansatz, der sowohl zur Prävention als auch zur Behandlung genutzt werden kann, ist die funktionelle Medizin. Diese betrachtet den Körper als ein komplexes System, das durch Genetik, Umwelt und Lebensstil beeinflusst wird. Auch wenn ein Schlaganfall nicht vererbbar ist, solltest Du auf einen gesunden Lebensstil achten, wenn dieser in Deiner Familie nicht praktiziert wurde.