Ist Selbstheilung bei COPD möglich?
COPD ist eine Abkürzung für „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ und bedeutet ins Deutsche übersetzt „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“. Es handelt sich dabei um eine fortschreitende Krankheit der Atemwege, welche zu einer dauerhaften Verengung der Bronchien und Atemwege führt.
Sie zählt zu den häufigsten Atemwegserkrankungen weltweit. Durch eine Verengung der Bronchien und Zerstörung der Lungenstruktur wird die Sauerstoffaufnahme ins Blut behindert. Charakteristisch ist, dass sich die Symptome mit der Zeit verschlimmern.
Das Konzept der Selbstheilung bei COPD beruht auf der Idee, dass der Körper durch gezielte Maßnahmen in der Lage ist, seine eigenen Heilungsmechanismen zu aktivieren und die Symptome zu lindern. Da es sich allerdings um eine nicht heilbare Erkrankung handelt, zielt Selbstheilung in diesem Fall darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Ein wichtiger Bestandteil ist eine frühzeitige Behandlung. Durch diese wird versucht, dass der Krankheitsverlauf langsamer voranschreitet. Entzündungshemmende Mittel sowie das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und Komplikationen zu vermeiden.
Darüber hinaus spielen Atemübungen sowie eine gute psychische Betreuung eine zentrale Rolle. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Lungenkapazität zu maximieren und die Belastung durch die Krankheit zu verringern. Wichtig ist vor allem eine ganzheitliche Herangehensweise, die den gesamten Körper einbezieht.
Entstehung von COPD
COPD entwickelt sich schleichend. Oftmals ist es die Folge einer chronischen Bronchitis, insbesondere bei Rauchern oder Personen, die Passivrauchen oder anderen giftigen Dämpfen ausgesetzt sind.
Bei der chronischen Bronchitis handelt es sich um eine dauerhafte Entzündung der Bronchien. Durch diese Entzündung verdicken sich die Schleimhäute in den Atemwegen und die Drüsen produzieren vermehrt zähen Schleim.
Dieser sammelt sich in den Atemwegen, blockiert den Luftstrom und führt zu anhaltendem Husten, der oft von Auswurf begleitet wird. Der Körper reagiert auf die dauerhafte Reizung mit weiteren Entzündungen, was die Bronchien weiter schädigt und verengt.
In der Folge kann ein Lungenemphysem auftreten. Dabei handelt es sich um eine irreversible Zerstörung der Lungenbläschen. Diese kleinen Bläschen sind für den Gasaustausch zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid verantwortlich.
Beim Emphysem werden die Wände der Lungenbläschen geschädigt, wodurch die Oberfläche für den Gasaustausch schrumpft. Gleichzeitig verliert die Lunge ihre Elastizität. In der Folge verbleibt „alte“ Luft in der Lunge, die Aufnahme von frischem Sauerstoff wird erschwert.
Typische Symptome, welche oft erst im fortgeschrittenen Stadium wahrgenommen werden, sind folgende:
- Chronischer Husten: Dieser wird häufig als „Raucherhusten“ bezeichnet. Der Husten ist anhaltend und wird oft von zähem Schleim begleitet. Besonders morgens ist der Husten stark ausgeprägt.
- Atemnot: Zu Beginn tritt Atemnot nur bei körperlicher Belastung auf, später auch im Ruhezustand. Im Endstadium können schon Sprechen oder einfache Tätigkeiten wie Anziehen Atemnot verursachen.
- Pfeifende Atemgeräusche: Verengte Atemwege erzeugen Geräusche wie ein Pfeifen oder Rasseln, besonders beim Ausatmen.
- Häufige Infektionen: Durch eine eingeschränkte Funktion der Lunge und das Vorhandensein von Schleim sind Betroffene anfälliger für Infekte wie eine Lungenentzündung.
Was sind häufige Auslöser?
Die Erkrankung entsteht durch eine chronische Schädigung der Atemwege und Lunge, die von wiederholten Reizungen und Entzündungen ausgelöst wird.
Ein zentraler Auslöser sind Reizstoffe, welche über die Atemwege in die Lunge gelangen. Dazu zählen insbesondere Tabakrauch, Feinstaub, chemische Dämpfe oder Luftverschmutzung.
Diese Stoffe reizen die Schleimhäute der Atemwege, was wiederum eine Abwehrreaktion des Körpers hervorruft. Dein Immunsystem reagiert mit Entzündungen, um die Reizstoffe zu bekämpfen. Doch bei dauerhafter Belastung bleibt diese Entzündung bestehen und schädigt die Bronchien.
Rauchen ist die mit Abstand häufigste Ursache. Tabakrauch enthält eine Vielzahl schädlicher Chemikalien, darunter Nikotin, Teer und Kohlenmonoxid, welche die Lunge direkt angreifen. Auch Passivrauchen erhöht das Risiko, da es ähnliche Schadstoffe enthält.
Besonders gefährdet sind Kinder von Rauchern, da ihre Lungen in der Entwicklung gestört werden können. Wenn alles zu viel wird, solltest Du daher Sport treiben und auf Entspannungstechniken zurückgreifen, anstatt zur Zigarette zu greifen.
Gleichzeitig gibt es nicht vermeidbare Ursachen, welche die Krankheit zur Folge haben können:
- Frühkindliche Infektionen: Schwere Atemwegsinfektionen in der Kindheit können die Entwicklung der Lunge dauerhaft beeinträchtigen. Kinder, welche frühzeitig schwere Infektionen hatten oder in einem Raucher-Haushalt leben mussten, entwickeln oft eine geringere Lungenfunktion, welche sie im Erwachsenenalter anfälliger für COPD macht.
- Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Lunge ab und die Regenerationsfähigkeit des Gewebes verringert sich. Dies macht sie anfälliger für Schäden. Meist wirken bei älteren Menschen auch mehrere Risikofaktoren zusammen.
- Genetische Veranlagung: Das Protein Alpha-1-Antitrypsin schützt die Lunge vor schädlichen Enzymen, die während Entzündungsreaktionen freigesetzt werden. Ein Mangel führt zu einer schnelleren Zerstörung des Lungengewebes. Darüber hinaus kann eine familiäre Häufung von Lungenerkrankungen das Risiko für COPD erhöhen, insbesondere bei zusätzlicher Belastung durch Rauchen oder andere Schadstoffe.
Wie läuft eine Behandlung ab?
Obwohl Betroffene aktuell noch nicht geheilt werden können, gibt es verschiedene Ansätze, um Symptome zu lindern sowie das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Da COPD stark mit dem Lebensstil verknüpft ist, können Patienten mit einigen Änderungen im Alltag schon erste Verbesserungen erzielen:
- Bewegung: Moderate Bewegungen wie Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren verbessern die Sauerstoffaufnahme und die Belastbarkeit. Zudem reduziert Muskelaufbau die Erschöpfung und ermöglicht für einige Patienten mehr Energie im Alltag.
- Raucherentwöhnung: Bei rauchenden Personen führt der Verzicht auf Nikotin zu einer Verbesserung der Lungenkapazität sowie einer Reduktion von Entzündungen. Hierbei können Nikotinersatztherapie, eine Verhaltenstherapie oder Medikamente zum Einsatz kommen.
- Stressreduktion: Häufiger oder sogar chronischer Stress kann Beeinträchtigungen der Lungenfunktion zur Folge haben. Methoden wie Meditation, Yoga oder Achtsamkeitstraining beruhigen das Nervensystem und fördern die Entspannung der Betroffenen.
Neben der Anpassung des Lebensstils findet eine klassische, medizinische Behandlung statt. Mit dieser sollen Atemwege geöffnet, Entzündungen reduziert sowie die Atmung erleichtert werden. Dabei spielen Medikamente eine zentrale Rolle. Bronchodilatatoren, wie Beta-2-Sympathomimetika oder Anticholinergika, entspannen die Muskulatur der Atemwege. Sie können als kurz oder lang wirksame Inhalatoren eingesetzt werden.
Kortikosteroide hingegen wirken entzündungshemmend und kommen häufig in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung zum Einsatz, um Schwellungen in den Atemwegen zu reduzieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Für Patienten mit chronischem Sauerstoffmangel wird häufig eine Sauerstofftherapie empfohlen, welche nicht nur die Atmung unterstützt, sondern auch die Lebensqualität verbessert.
In schwerwiegenden Fällen, bei denen Lungengewebe durch Emphyseme stark beschädigt wurde, können auch chirurgische Eingriffe wie eine Lungentransplantation in Betracht gezogen werden. Diese Maßnahmen sind jedoch nur für bestimmte Patienten geeignet und erfordern eine sorgfältige Abwägung von Risiken und Vorteilen.
Selbstheilung COPD – Epigenetische Ansätze bei der Behandlung?
Ergänzend zu den eben genannten Behandlungsmöglichkeiten kann das epigenetische Modell genutzt werden, um den Betroffenen ein besseres Lebensgefühl zu ermöglichen. Dieses bietet einen ganzheitlichen Ansatz, indem es komplexe Wechselwirkungen zwischen Umweltfaktoren, Stress, Bewegung und persönlichen Lebensgewohnheiten berücksichtigt. Überdies besitzt die Ernährung in der Epigenetik einen hohen Stellenwert.
Ein wesentlicher Punkt ist darüber hinaus, dass die Integration von gesunden Lebensgewohnheiten Selbstheilungskräfte aktivieren und folglich eine Selbstheilung der Zellen unterstützen soll.
Hierdurch kann die Krankheit zwar trotzdem nicht geheilt werden, doch Betroffene können Motivation bekommen, aktiv etwas für Ihr Wohlbefinden zu tun. Wie seit Langem bekannt ist, kann sich der Gesundheitszustand von Patienten nicht zuletzt auch durch den Placebo-Effekt verbessern.
Die Verbesserung der Symptome ist in diesem Fall nicht auf eine tatsächliche therapeutische Wirkung eines Arzneimittels zurückzuführen, sondern auf die Überzeugung, dass eine wirksame Behandlung stattfindet.
Ein weiterer Ansatzpunkt im Rahmen der transgenerationalen Epigenetik ist die Entwicklung von Präventionsstrategien. Da der Lebensstil früherer Generationen sich womöglich auch auf die Gesundheit der Nachkommen auswirkt, spielt das Verhalten in der Schwangerschaft bei der Epigenetik eine essenzielle Rolle.
Bewusstes Verhalten wie der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten trägt dazu bei, mögliche negative Auswirkungen beim Nachwuchs zu reduzieren.
Umfangreiches Wissen zu diesen und weiteren Zusammenhängen erwirbst Du bei der Ausbildung zum Coach für Epigenetik von HealVersity. Die Ausbildung gibt Dir praktische Werkzeuge, um epigenetische Muster zu analysieren und individuelle Maßnahmen zu entwickeln.
Dieses Wissen kannst Du für Deine eigene Gesundheit einsetzen oder um anderen Menschen zu helfen. Auch wenn eine Selbstheilung bei COPD nicht möglich ist, kann den Patienten durch diverse Therapieansätze eine Linderung ihrer Symptome ermöglicht werden.