Familiencoach werden und Eltern und Kinder unterstützen
Du bist schon lange in Deinem Job tätig und hast Lust auf eine Herausforderung? Vielleicht möchtest Du Dich weiterentwickeln und Deine Fähigkeiten ausbauen. Dann ist eventuell eine Ausbildung zum Familiencoach wie gemacht für Dich.
Hier erfährst Du, wie die Tätigkeiten eines Familiencoachs aussehen und was Du während einer Weiterbildung lernst. Und wir verraten Dir, wo und mit wem Du nach Deiner abgeschlossenen Ausbildung arbeiten kannst.
Was macht ein Familiencoach?
Als Familiencoach hast Du die Aufgabe, Familien in schwierigen Situationen zu unterstützen.
Damit sich das familiäre Umfeld positiv verändert, hilfst Du den einzelnen Familienmitgliedern …
- besser miteinander zu kommunizieren: Du erklärst, wie sie einander zuhören und Missverständnisse aus dem Weg räumen.
- Konflikte zu lösen: Du findest heraus, welche Konflikte innerhalb der Familie bestehen und wie sie diese der Vergangenheit angehören lassen können.
- gemeinsame Ziele und Werte zu finden: Du hilfst Eltern und Kindern, gemeinsame Ziele und Werte zu entdecken und auf diese Weise das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.
- mit besonderen Vorkommnissen zurechtzukommen: Du gibst etwa Tipps, wie sie mit einem Jugendlichen in der Pubertät umgehen oder den Verlust eines Familienmitglieds überwinden. Auch eine Krankheit kann eine Belastung für die Familie darstellen.
- mit ihrer Rolle als Eltern: Du unterstützt Eltern dabei, die für sie passende Methode der Kindererziehung zu identifizieren und unter anderem konsequenter oder auch liebevoller zu werden.
- mit Stress umzugehen: Wird es im Alltag über eine längere Zeit hinweg stressig, bist Du mit Deinen Ratschlägen zur Stelle. Du erklärst, wie die Familie mit Stress umgeht und die schlechte Laune nicht an den anderen auslässt.
- ein Team zu werden: Du gibst Impulse, damit aus einzelnen Mitgliedern wieder ein Team wird.
Weiterhin hast Du aber auch die Aufgabe, persönlichen Zugang zu Eltern und Kindern zu finden. Es ist wichtig, dass Du ihr Vertrauen gewinnst und sie Dich ernst nehmen. Dafür ist viel Einfühlungsvermögen notwendig. Zudem solltest Du stressresistent sein. Schließlich kann es vorkommen, dass es in der Familie mal etwas lauter wird.
Ziele von einem Familiencoaching
Familien wenden sich an einen Coach, um etwa eine dauerhaft negative Stimmung wieder zum Positiven zu wandeln. Sie wollen das Verhältnis zu ihren Kindern oder auch zum Ehepartner verändern.
Vielleicht ist ihnen auch aufgefallen, dass sie nebeneinander her leben und möchten wieder zu einer Einheit verschmelzen.
Ziele eines Familiencoachings können zudem sein, dass Familienmitglieder …
- Gedanken und Gefühle offen und eindeutig aussprechen können
- versuchen, einander besser zu verstehen und Handlungen anderer nachzuvollziehen
- die gegenseitige Bindung stärken und sich wieder als Einheit fühlen
- Respekt voreinander haben und auch Schwächen des anderen tolerieren
- sich in schwierigen Situationen gegenseitig unterstützen
- Konflikte lösen und Streit beiseitelegen
- eine Funkstille der Vergangenheit angehören lassen
- ihre Kinder richtig erziehen können
- besser mit veränderten Lebenssituationen umgehen
- sich eigene Fehler eingestehen und diese künftig vermeiden
- eigene Lebensziele herausfinden und erfahren, wie sie diese umsetzen können
- mit Verlusten umgehen können
Wie wirst Du zum Familiencoach?
Damit Du Familiencoach wirst, benötigst Du zunächst ausreichend Zeit, um die Weiterbildung zu absolvieren. Ausbilden lassen kannst Du Dich beispielsweise über Onlinekurse. Auf diese Weise kannst Du Deine Zeit flexibel einteilen und etwa am Abend nach der Arbeit lernen.
Doch auch vor Ort kannst Du Deine Ausbildung absolvieren. Zudem setzen einige Anbieter auf eine Mischung aus Lerneinheiten, die online stattfinden und praktischen Übungen.
Bei Deiner Weiterbildung lernst Du etwa, wie Familien aufgebaut sein können und welche verschiedenen Familienmodelle es gibt. Auch erfährst Du, welche Entwicklungsschritte ein Kind geht und wie Du Auffälligkeiten erkennst.
Du lernst, welche Probleme in welchem Alter auftreten können und wie Kinder und Erwachsene damit in der Regel umgehen. Wichtig ist zudem, dass Du weißt, wie Jugendliche denken und fühlen und was sich in der Pubertät im Familienleben verändern kann.
Zudem bekommst Du wertvolle Ratschläge an die Hand, wie Du richtig mit Familienmitgliedern sprichst.
Das solltest Du als Familiencoach außerdem können
Neben Deinem pädagogischen und psychologischen Fachwissen gibt es noch weiteres Know-how, das in Deinem neuen Job wichtig ist. Schließlich bist Du dann selbstständig und führst ein eigenes Unternehmen.
Diese Dinge solltest Du daher ebenfalls wissen:
Wie Du …
- Kunden für Dich gewinnen kannst und einen großen Kundenstamm aufbaust. Nur so kannst Du als Coach ausreichend Geld verdienen und von Deinem neuen Job leben.
- Werbung für Dich machst. Potenzielle Kunden müssen wissen, dass Du Deine Dienste anbietest und möchten sich zuvor eventuell einen ersten Eindruck von Dir verschaffen.
- die passenden Tools für Deine Arbeit findest. Dazu können Zeiterfassungs-Programme ebenso gehören wie Tools für Deine Terminplanung.
- eine ansprechende Website aufbaust: Hier kannst Du über Dich und Deine Arbeit erzählen und mögliche Referenzen nennen. Auch Preise kannst Du online auflisten. Zudem haben Deine Kunden auf diese Weise die Möglichkeit, Dich zu kontaktieren.
- Finanzen und Steuern korrekt regelst: Bist Du selbstständig, musst Du regelmäßig Dein Einkommen und Deine Steuern ans Finanzamt übermitteln. Suche Dir dafür am besten einen Steuerberater. Die Investition kann sich lohnen. Zudem ist es wichtig, dass Du einen Überblick über Deinen Verdienst hast.
Für wen die Ausbildung zum Familiencoach geeignet ist
Eine Aus- oder Weiterbildung zum Familiencoach ist möglicherweise das Richtige für Dich, wenn Du gerne mit Menschen zusammenarbeitest. Es ist von Vorteil, wenn Du empathisch bist und Dich gut in andere Personen hineinversetzen kannst.
Möglicherweise hast Du momentan selbst eine Konfliktsituation mit Deinen Kindern und möchtest die Ausbildung nutzen, um diese besser zu verstehen.
Geeignet ist die Weiterbildung außerdem für Dich, wenn Du Lust darauf hast, Dich selbstständig zu machen. Dabei sitzt Du nicht nur im Büro am PC, sondern kannst vor Ort sein und mit Menschen interagieren.
Helfen kann es Dir zudem, wenn Du bereits Erfahrung als Coach gesammelt hast. Einige Anbieter für die Coach Ausbildung verlangen etwa eine passende Berufsausbildung oder auch einen bestimmten Uni-Abschluss. Doch auch, wenn Du bisher in einem komplett anderen Berufsfeld gearbeitet hast, kannst Du als Quereinsteiger zum Coach werden.
Informiere Dich am besten zuvor beim jeweiligen Anbieter, welche Voraussetzungen Du erfüllen solltest. Zudem kann es hilfreich sein, wenn Du passende Praktika absolvierst und bereits praktische Erfahrung sammelst.
Du kannst beispielsweise in Deinem Bekanntenkreis anfragen, ob jemand Deine Hilfe benötigt. Alternativ übst Du mit ersten echten Klienten, verlangst aber dann kein Geld dafür.
Wichtig: Achte darauf, dass Du am Ende der Weiterbildung ein entsprechendes Zertifikat bekommst. In der Regel ist es dafür notwendig, dass Du eine Abschlussprüfung erfolgreich bestehst. Diese hat sowohl theoretische als auch praktische Bestandteile. Sie findet je nach Anbieter online oder in Präsenz statt.
Hier kannst Du als Familiencoach arbeiten
Möchtest Du nach Deiner erfolgreich absolvierten Weiterbildung als Familiencoach arbeiten, stehen Dir verschiedene Möglichkeiten offen.
Du kannst …
- direkt zu den Familien nach Hause gehen und vor Ort aktiv werden.
- online mit den Familienmitgliedern zusammenarbeiten und dafür etwa Videotelefonie nutzen. Der Vorteil: Du bist räumlich flexibel und kannst auch Familien beraten, die sich nicht in Deiner Stadt oder der Nähe befinden.
- eine eigene Praxis eröffnen: Familien oder einzelne Mitglieder kommen dann für Beratungsstunden zu Dir. Dadurch sparst Du längere Anfahrtswege.
- in Therapiezentren arbeiten: Vor Ort unterstützt Du die Familien. Alternativ kannst Du bei gemeinnützigen Organisationen aktiv werden.
- in Schulen gehen: Du kannst dauerhaft mit bestimmten Schulen zusammenarbeiten und Lehrer dabei unterstützen, Vorgänge in Familien besser zu verstehen. Außerdem kannst Du Kurse geben, in denen Du Kindern wertvolle Tipps an die Hand gibst.
- in der Unternehmensberatung arbeiten: Du kannst Mitarbeitern etwa Tipps geben, wie sie Familie und Arbeit unter einen Hut bringen können.
- im Gesundheitswesen aktiv sein: Du kannst etwa in Krankenhäusern oder Praxen arbeiten und dort Familien bei der Bewältigung von Krankheiten unterstützen.
- bei Gerichtsverfahren tätig werden: Dann kannst Du etwa bei Sorgerechtsfällen mit Deinem Wissen weiterhelfen.
- kannst online für Fragen zur Verfügung stehen: Du kannst anbieten, dass Klienten dir einzelne Fragen stellen, die Du ausführlich beantwortest.
Unser Tipp: Möglicherweise ist es eine gute Idee, wenn Du zusätzliche Weiterbildungen absolvierst. Dadurch kannst Du Dein Wissen ausbauen und von diesem auch in Deiner Arbeit als Coach profitieren.
Wie wäre es etwa, wenn Du Dich zum Lerncoach weiterbilden lässt oder anderen als Motivationscoach zur Seite stehst? Ebenfalls kannst Du eine Mental Coach Ausbildung in Erwägung ziehen.
Wie viel verdiene ich als Familiencoach?
Wie viel Du als Familiencoach verdienst, können wir Dir nicht pauschal sagen. Dein Gehalt oder Honorar hängt mit unterschiedlichen Faktoren zusammen. Eine Rolle spielt es etwa, in welchem Arbeitsumfeld Du tätig bist.
Auch die Region, in der Du als Familiencoach arbeitest, spielt eine Rolle. Es kann sein, dass Du in einer Großstadt etwas mehr verdienst als in einer ländlichen Gegend.
Zudem haben Deine Vorerfahrung und Referenzen Einfluss auf Deinen Kontostand. Versuche, Dir einen großen Kundenstamm aufzubauen und über Empfehlungen weitere Kunden hinzuzugewinnen. Dann kannst Du nach und nach Deine Preise erhöhen.
Fazit: Warum eine Weiterbildung zum Familiencoach eine gute Idee ist
Liebst Du es, mit Kindern und Familien zusammenzuarbeiten und sie im Alltag zu unterstützen? In diesem Fall ist eine Weiterbildung zum Familiencoach eine gute Idee. Du kannst diese online oder bei Dir vor Ort absolvieren und dann in verschiedenen Tätigkeitsbereichen durchstarten.
Vielleicht möchtest Du auch Deine bisherige Arbeit – etwa im Bereich Resilienztraining oder im Coaching für Persönlichkeitsentwicklung – mit Deinem neuen Job verbinden. Dann hast Du die Möglichkeit, Deine Klienten umfassend zu unterstützen und Ihnen zu helfen, wieder ein positives Familienklima zu entwickeln.