Gesundheitscoach: Ausbildung, Aufgaben & Arbeitsfelder

Gesundheitscoach Berufsbild

Beraten und damit aktiv zur gesundheitlichen Prävention und dem körperlichen und psychischen Wohlbefinden von Menschen beitragen – das sind die Aufgabe von einem Gesundheitscoach. Was genau dazu gehört und welche Ausbildung nötig ist, um als Gesundheitscoach zu arbeiten, erfährst Du hier.

Was macht ein Gesundheitscoach?

Gesundheitscoaches sind keine Ärzte und üben keinen Heilberuf aus. Sie sind beratend im Gesundheitswesen tätig und die Beratung versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Das bedeutet, ein Gesundheitscoaching ist keine Therapie oder Behandlung und ersetzt auch nicht den Gang zum Arzt bei körperlichen Beschwerden oder psychischen Auffälligkeiten.

Gesundheitscoaches arbeiten ganzheitlich. Das heißt, sie berücksichtigen bei ihrer Beratung sowohl körperliche als auch psychische Aspekte der Gesundheit. Deshalb umfasst das meist präventive Gesundheitscoaching verschiedene Lebensbereiche wie Ernährung und Bewegung, aber auch Stress sowie andere Belastungen.

Aufgaben

Ein Gesundheitscoaching zielt immer darauf ab, den Klienten mithilfe individueller Unterstützung zu einem gesünderen Lebensstil zu verhelfen. Doch jeder Mensch ist anders und lebt unterschiedlich. Eine Gesundheitsberatung muss deshalb individuell und auf die persönliche Lebenssituation des Einzelnen zugeschnitten sein.

Zu den Aufgaben eines Gesundheitscoaches gehört es deshalb, gesundheitliche Aspekte der Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Klienten genau zu analysieren und mögliche Stärken und Schwächen sowie Risikofaktoren bzw. Gefahren zu identifizieren (Bedarfsanalyse).

Aus diesen ergeben sich die Ziele der Klienten, die sie mit dem Gesundheitscoaching erreichen möchten. Beispiele für mögliche Ziele sind: gesundes Abnehmen, Rauchstopp, Umgang mit akuten Stresssituationen oder eine ausgeglichene Work-Life-Balance.

Im nächsten Schritt findet das eigentliche Gesundheitscoaching statt: Der Gesundheitscoach bespricht sowohl die positiven Aspekte (und verstärkt sie) als auch die negativen Aspekte, die es durch Verhaltensänderungen zu reduzieren gilt.

Hierzu erstellt der Coach für jeden Klienten einen individuellen Plan, der persönliche Empfehlungen enthält. Diese können sich auf Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsprogramme oder andere Themen beziehen.

Der Coach liefert jedoch nicht nur die notwendigen Informationen zu den einzelnen Themen, sondern ermutigt und unterstützt den Klienten dabei, die Ziele zu erreichen. Durch die regelmäßige Überwachung des Fortschritts lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und der individuelle Gesundheitsplan bei Bedarf anpassen.

Wichtig: Das Gesundheitscoaching soll die Klienten befähigen, das Erlernte selbstständig im Alltag umzusetzen.

Gesundheitscoach werden

Arbeitsfelder

Gesundheitscoaches können in vielen Arbeitsfeldern tätig sein.

Typische Arbeitsplätze finden sich in Gesundheitseinrichtungen wie:

  • Krankenhäusern,
  • Kureinrichtungen,
  • Seniorenheimen oder
  • sozialen Einrichtungen, wo sie Einzel- oder Gruppensitzungen abhalten.

Aber auch der Einsatz in Unternehmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung und in Kindergärten und Schulen ist möglich und wird aufgrund der zunehmenden Nachfrage sicher in Zukunft ein noch wichtigeres Arbeitsfeld für Gesundheitscoaches werden.

Unabhängig davon können sich Gesundheitscoaches natürlich auch selbstständig machen und als Personal Coach arbeiten oder etwa Workshops zu bestimmten Gesundheitsthemen oder Hausbesuche anbieten.

Achtung: Das Gesundheitscoaching richtet sich grundsätzlich an gesunde Menschen, die ihre Gesundheit und damit ihr Wohlbefinden verbessern möchten. Bei körperlichen oder psychischen Erkrankungen ist immer ein Arzt aufzusuchen. Deshalb sind Kooperationen von Gesundheitscoaches mit Arzt-, Physio-, und Psychotherapiepraxen nicht nur möglich, sondern notwendig.

Ausbildung zum Gesundheitscoach

Der Begriff Gesundheitscoach ist nicht gesetzlich geschützt. Das heißt, es gibt keine einheitliche Ausbildung, die abgeschlossen sein muss, um sich Gesundheitscoach nennen zu dürfen. Es gibt eine Vielzahl (teilweise sehr) unterschiedlicher Angebote von Aus- bzw. Weiterbildungen, die sich in Zugangsvoraussetzungen, Dauer, Ablauf und Inhalten unterscheiden können.

Die folgenden Informationen gelten für die Mehrheit dieser Angebote, es kann aber auch Abweichungen geben. Wer sich für eine Weiterbildung zum Gesundheitscoach interessiert, sollte verschiedene Angebote vergleichen und im Zweifel bei den einzelnen Bildungsträgern nachfragen.

1. Voraussetzungen

Voraussetzung für die Weiterbildung ist in der Regel ein Mindestalter von 18 Jahren und ein Hauptschulabschluss. Viele Bildungsträger verlangen außerdem eine berufliche Vorerfahrung – im Idealfall aus dem Gesundheitswesen.

Auch Vorerfahrungen im Coaching oder Gesundheitsmanagement oder aus den Bereichen Ernährung oder Sport (z. B. anerkannte Fitnesstrainer-Ausbildung) sind von Vorteil.

Zu den persönlichen Voraussetzungen gehört natürlich in erster Linie ein großes Interesse an Gesundheitsthemen, Ernährung und Fitness.

Ebenso solltest Du …

  • offen,
  • tolerant,
  • empathisch und
  • geduldig sein.

Du solltest gute Kommunikationsfähigkeiten besitzen und Spaß daran haben, Neues zu lernen und Dein Wissen an andere weiterzugeben.

2. Ausbildungsformen und -Dauer

Die Aus- oder Weiterbildung wird in unterschiedlichen Formen angeboten. Es ist möglich, sie in Vollzeit oder Teilzeit zu absolvieren. Einige Angebote richten sich ausdrücklich an Berufstätige, die die Weiterbildung nur berufsbegleitend machen können.

Manche Bildungsträger bieten neben den Präsenzveranstaltungen zusätzlich (oder alternativ) Onlinekurse an. Das hat den Vorteil, dass auch Personen, die nicht in unmittelbarer Nähe leben, daran teilnehmen können.

Reine Online-Lehrgänge erfordern jedoch einen größeren Anteil an eigenverantwortlichem Lernen und Nacharbeiten zwischen den einzelnen Terminen. Präsenzveranstaltungen erlauben dagegen praktische Übungen und Gruppenarbeiten, in denen die erlernten Coaching-Methoden zum ersten Mal ausprobiert werden können.

Je nachdem, ob die Ausbildung in Vollzeit oder Teilzeit erfolgt, dauert sie etwa 3-6 Monate. Berufsbegleitende Kurse dauern in der Regel 9 Monate oder länger.

Kosten der Ausbildung zum Gesundheitscoach

3. Ausbildungsinhalte

Auch wenn sich die Inhalte von Anbieter zu Anbieter etwas unterscheiden können, sind die Kernthemen der Ausbildung gleich.

Wichtige Grundlagen zur

  • Gesundheit und Krankheit,
  • Gesundheitsförderung und
  • Prävention.

Die Teilnehmer lernen, welche Faktoren einen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden haben und welche Coaching-Methoden es gibt, das Gesundheitsverhalten einer Person positiv zu beeinflussen.

Hierzu gehören beispielsweise:

  • Verhaltenstrainings (z. B. MBSR),
  • psychosomatische Ansätze und systemische Aufstellungsarbeit,
  • Entspannungsverfahren,
  • Rollenspiele,
  • Visualisierung und
  • kognitive Umstrukturierung.

Gerade bei der Auswahl der Coaching-Methoden kann es große Unterschiede zwischen den Anbietern geben. Wenn Du bestimmte Methoden bevorzugst, informiere Dich vorab, welche Methoden bei den einzelnen Anbietern gelehrt werden.

Unabhängig davon können auch allgemeine gesundheitsfördernde Maßnahmen in Einrichtungen wie Schulen, Vereinen, Unternehmen oder Gemeinden Inhalt der Ausbildung sein.

4. Kosten der Ausbildung

Die Kosten der Ausbildung variieren stark. Bei den meisten Anbietern kostet eine Coaching-Weiterbildung zwischen ca. 2.000 und 4.000 Euro. In manchen Fällen ist eine Ratenzahlung möglich. Handelt es sich um einen von der IHK zertifizierten Lehrgang, ist darüber hinaus noch eine IHK-Gebühr zu zahlen, die bei ca. 160 Euro liegt.

5. Abschluss der Ausbildung

In der Regel endet die Ausbildung mit einer staatlich anerkannten Abschlussprüfung. Diese kann sich – je nach Anbieter – in Art und Umfang unterscheiden. Einige Ausbildungsinstitute bieten an, schriftliche und mündliche Abschlussprüfungen online abzulegen und nur praktische Prüfungen (sofern sie vorgesehen sind) in einer Präsenzphase zu absolvieren.

Hinweis: Wenn Du als Gesundheitscoach Präventionskurse anbieten und diese über die Krankenkasse der Teilnehmer abrechnen möchtest, benötigst Du ein Zertifikat von der Zentralen Prüfstelle für Prävention (ZPP). Diese prüft, ob der Kurs die vorgegebenen Prüfkriterien erfüllt und Du eine hierfür qualifizierte Kursleitung bist. Die Prüfung erfolgt einmal und gilt dann für alle Krankenkassen.

Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung als Gesundheitscoach

Die Ausbildung zum Gesundheitscoach eignet sich hervorragend für Heilpraktiker als Weiterbildung. Sie ist zudem eine gute Basis für weitere Zusatzqualifikationen im Gesundheitsbereich, wie zum Beispiel für eine Weiterbildung zum Ernährungsberater oder die Ausbildung zum Epigenetik Coach.

Ein Epigenetik Coach beschäftigt sich mit den Faktoren, die die epigenetische Modifikation (Epigenetik) beeinflussen. Er klärt darüber auf, wie epigenetische Mechanismen funktionieren und wie beispielsweise die Epigenetik mit der Ernährung zusammenhängt.

Das Wissen über epigenetische Mechanismen, epigenetische Modifikation, Epigenetik und Ernährung ist – ebenso wie die Weiterbildung zum Ernährungsberater – eine ideale Ergänzung oder Zusatzqualifikation, von der das Gesundheitscoaching profitieren kann. Das Gleiche gilt für Heilpraktiker, die eine Weiterbildung machen möchten.

HealVersity Divider

Dr. med. Manuel Burzler, Mitgründer von HealVersity, ist ein Pionier im Bereich der funktionellen Medizin und Epigenetik. Seit der Gründung im Jahr 2020 setzt er seine umfassenden Kenntnisse ein, um HealVersity an die Spitze der innovativen Gesundheitsbranche zu führen.

Unter seiner Leitung hat das Unternehmen nicht nur eine führende Rolle in der Entwicklung von Konzepten für Epigenetik-Coachings eingenommen, sondern bietet auch die erste zertifizierte Fortbildung in diesem Bereich an.

Er verbindet in seiner Arbeit Persönlichkeitsentwicklung mit medizinischer Expertise, um neue Wege für das Wohlbefinden der Menschen zu schaffen.

Dr. med. Manuel Burzler | Epigenetik-Coach
Dr. med. Manuel Burzler
Med. Experte für funktionelle Medizin & Epigenetik
Ausbilder und Gründer
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