Alternative Heilmethoden: 7 Methoden aus der
Heutzutage sind alternative Heilmethoden immer beliebter geworden, denn immer mehr Menschen suchen nach Wegen, um ihre Gesundheit auf natürliche Weise zu verbessern und Krankheiten zu behandeln. Aber auch wenn diese Bezeichnung mittlerweile gang und gäbe ist: “Alternative Heilmethoden” – was bedeutet das eigentlich genau?
All diejenigen Heilverfahren, die üblicherweise nicht während eines Medizinstudiums vermittelt werden, bezeichnet man als Naturheilverfahren oder auch als komplementäre oder alternative Medizin – international bekannt als complementary alternative medicine (CAM).
Sie werden von der sogenannten „Schulmedizin“ abgegrenzt und in der Regel als Ergänzung zur klassischen Medizin betrachtet. Allerdings wird die Alternativmedizin definitionsgemäß anstelle der Hochschulmedizin angewendet und die Komplementärmedizin zusammen mit ihr.
Alternative Heilmethoden – eine Klassifizierung
Die Verfahren der alternativen Heilmethoden sind in ihrer Vielfalt kaum überschaubar und schwer zu klassifizieren. Allerdings wird der Oberbegriff Alternativmedizin gerne grob in drei Bereiche eingeteilt. Dabei wird zwischen den klassischen Naturheilverfahren, den erweiterten Verfahren sowie den eigenständigen Konzepten unterschieden.
Bei den Naturheilverfahren werden ausschließlich Mittel aus der Natur verwendet, um Schmerzen und Symptome zu lindern oder Krankheiten auszuheilen. Prominente Beispiele sind die Hydrotherapie nach Kneipp oder die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie).
In den Bereich der erweiterten Verfahren fallen Methoden wie Yoga, Massagetherapien und verschiedene Entspannungsübungen. Ihnen wird eine gute Wirksamkeit bestätigt, beispielsweise bei Herz-Kreislauferkrankungen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen oder auch Asthma. Zu den eigenständigen Konzepten werden alternative Heilmethoden wie die Homöopathie, die Traditionelle Chinesische Medizin oder die sogenannte anthroposophische Medizin gezählt.
Das Besondere an den eigenständigen Konzepten ist, dass ihnen jeweils eine eigene Philosophie mit einem speziellen Menschenbild und einem besonderen Diagnosesystem zugrunde liegen. Homöopathie und Akupunktur, die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin stammt, sind in Deutschland die bekanntesten alternativen Heilmethoden. Aber auch Osteopathie und Ayurveda erfreuen sich großer Beliebtheit.
Klassische Naturheilkunde
Der Oberbegriff „Naturheilkunde“ bezeichnet ein Spektrum verschiedener Naturheilverfahren, die sich keiner technologischen Hilfsmittel bedienen und stattdessen alles Natürliche, wie die Bewegung, Licht, Wasser, Pflanzen, Sauerstoff, Psyche und Entspannung, in den Heilungsprozess mit einbeziehen.
Die klassische Naturheilkunde geht auf den Pfarrer Sebastian Kneipp zurück (1821-1897) und umfasst unter anderem Ernährung, Bewegung sowie eine generell gesunde Lebensführung, die “Ordnungstherapie”. Ein weiteres klassisches Naturheilverfahren, das ganz besonders häufig mit Kneipp in Verbindung gebracht wird, ist die sogenannte Hydrotherapie. Sie bezeichnet die äußerliche Anwendung von reinem Wasser als Heilmittel – bei diesem Verfahren steht also das Wasser im Vordergrund.
Je nach Beschwerde gibt es zahlreiche Anwendungsformen: Ob Güsse und Unterwassermassagen, Wickel, Abreibungen oder auch Wechselbäder und Dämpfe. Vor allem bei chronischen Erkrankungen des Bewegungs- und Haltungsapparates, nach Verletzungen oder bei funktionellen Durchblutungsstörungen kann die Hydrotherapie ein ratsames Verfahren sein.
Eine weitere beliebte Methode, die auch unter die klassischen Naturheilverfahren nach Kneipp fällt, ist die Pflanzenheilkunde, die sogenannte Phytotherapie.
Phytotherapie
Die Phytotherapie ist eines der ältesten Heilverfahren und verwendet ausschließlich ganze Pflanzen wie zum Beispiel Kräuter oder Teile davon, also Blüten, Blätter, Wurzeln, Rinden oder Samen. Diese können dann auf verschiedene Arten verabreicht werden. Zu den wichtigsten phytotherapeutischen Zubereitungsformen gehören beispielsweise Destillate, Aufgüsse, Pulver oder Pasten.
Es gibt mehr als 20.000 Pflanzenarten weltweit, die als Arzneimittel in der Medizin genutzt werden können und ihre Anwendungsgebiete sind breitgefächert. So können zum Beispiel rheumatische Beschwerden mit der Teufelskralle behandelt werden, bei Depressionen kann Johanniskraut helfen, die Rosskastanie wiederum wird gegen Krampfadern eingesetzt. Ein eigenständiger Teil der Phytotherapie ist die beliebte und weit verbreitete Aromatherapie mit ätherischen Ölen.
Aromatherapie
Als Aromatherapie bezeichnet man die Anwendung ätherischer Öle zur Linderung von Krankheitsbeschwerden oder zur Steigerung des Wohlbefindens. Bereits seit mehr als 9000 Jahren werden ätherische Öle zur Behandlung von Erkrankungen und zur Gesundheitsvorsorge verwendet. So mobilisieren ätherische Öle unsere Selbstheilungskräfte und stärken unser Immunsystem.
Die Pflanzenöle können auf verschiedenste Art und Weise verwendet werden: Als Raumduft, als Massageöl oder als Tropfen. Ihre wohltuende Wirkung entfalten die Düfte dann im sogenannten limbischen System unseres Gehirns und wirken sich dort positiv auf unsere Gefühle und unsere Hormonproduktion aus.
Osteopathie
Die Osteopathie ist ein Behandlungskonzept, das vor allem manuelle Therapien umfasst. Manuelle Therapien zeichnen sich dadurch aus, dass die jeweiligen Therapien durch die Hände des Therapeuten ausgeführt werden und so erfolgen Diagnostik sowie Behandlung bei der Osteopathie per Hand. Hierbei werden jedoch nicht die eigentlichen Symptome behandelt, sondern es wird viel mehr den Ursachen der Beschwerden auf den Grund gegangen.
Es wird der Mensch in seiner Gesamtheit behandelt und es geht es hauptsächlich darum, das Gleichgewicht aller Körpersysteme wiederherzustellen. Dazu gehört eine Vielzahl von Strukturen wie Knochen, Muskeln, Nerven, Gefäße oder Faszien. Vor allem Faszien sind in der Osteopathie von großer Bedeutung.
Bei den Faszien handelt es sich um Bindegewebsstrukturen, die unseren gesamten Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk durchdringen. Unsere Faszien verbinden auch solche Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben, wie beispielsweise Bandscheiben und Darm und können gemäß der Osteopathie so auch Veränderungen übertragen.
Das würde auch erklären, wieso Beschwerden oft an anderer Stelle auftreten, als die Ursache zu finden ist. Mögliche Blockaden in diesen Verbindungen sollen durch spezielle Lockerungs- und Grifftechniken gelöst und so auch verschiedene andere Beschwerden gelindert werden.
Von großer Bedeutung bei der Osteopathie ist außerdem die Förderung unserer körpereigenen Selbstheilungs- und Selbstregulationskräfte. Die Osteopathie ist im Bereich der Alternativen Heilmethoden eine inzwischen sehr anerkannte Methode. Die Kosten werden teilweise von Krankenkassen übernommmen.
Kraniosakraltherapie
Die Kraniosakraltherapie hat sich aus der Osteopathie entwickelt und konzentriert sich auf den Schädel (Cranium) und das Kreuzbein (Os sacrum). Sie basiert auf der Vorstellung, dass durch den stetigen Strom der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, dem sogenannten Liquor, Pulsierungen entstehen. Diese rhythmischen Pulsationen des Liquors können sich auf äußere Gewebe und Knochen übertragen und von einem Kraniosakraltherapeuten ertastet werden.
So können die Pulsierungen aber auch beeinflusst werden. Stellt der Therapeut krankhafte Veränderungen der Pulsationen fest, werden die zur Kraniosakralachse gehörenden Knochen sanft bewegt und können die gestörten Pulsationen positiv beeinflussen. Dies soll sich wiederum positiv auf unsere natürlichen Regenerationskräfte auswirken und verschiedenste Beschwerden lindern.
Ayurveda
Der Begriff „Ayurveda“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt so viel wie „die Weisheit“ oder auch „die Wissenschaft des Lebens“ und ist das älteste überlieferte Gesundheitssystem der Welt. Sie kommt aus Indien und ist über 5.000 Jahre alt.
Ayurveda ist ein ganzheitliches Lebenskonzept aus Bewegung, Ernährung, Lebensweise und Lebenseinstellung, das im heutigen Indien noch immer fest im dortigen Gesundheitssystem verankert und der Schulmedizin gleichgestellt ist. Zentrale Rolle in der Lehre des Ayurveda spielen die drei Doshas – drei verschiedene Konstitutionstypen, welche aus den fünf Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther (Raum) gebildet werden.
Jeder Mensch trägt eine individuelle Mischung aus den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha in sich, jedoch überwiegt in der Regel eine dieser Bioenergien und so werden Menschen im Ayurveda nach diesen drei Typen unterschieden.
Kommt diese Mischung der Doshas durch Ernährung oder andere Faktoren wie Emotionen, Lebensstil, saisonale Faktoren, physische Traumata oder auch Toxine aus dem Gleichgewicht, werden wir laut der Lehre des Ayurveda anfälliger für Krankheiten. Damit es gar nicht zu einer Störung kommt, wird in der ayurvedischen Lehre großer Wert auf Dosha-typgerechte Tagesroutinen und Ernährung gelegt.
Denn auch wenn sich Ayurveda als eine Lehre mit heilender Wirkung versteht, stehen, wie oft im bereich der Alternativen Heilmethoden, dennoch präventive Maßnahmen im Vordergrund, um das Gleichgewicht der Doshas zu bewahren und so Krankheiten vorzubeugen. Zu Krankheiten, die in wissenschaftlichen Studien gut auf die Behandlung mit Ayurveda ansprachen, gehören beispielsweise hoher Blutdruck, Kniegelenksbeschwerden, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn oder Rheuma.
Traditionelle chinesische Medizin
Die traditionelle chinesische Medizin ist viel mehr als nur Akupunktur, sie umfasst ein komplexes, ganzheitliches Heilkundesystem. Die Ursprünge dieser alten chinesischen Heilkunst liegen weit zurück: Sie entwickelte sich vor mehr als 2000 Jahren in China, manche Forscher gehen sogar von mehr als 6000 Jahren aus.
Die zwischen den beiden Polen Yin und Yang gespannte Energie wird Qi genannt. Diese Lebensenergie durchfließt gemäß der TCM unseren Körper wie ein Fluss eine Landschaft und fließt dabei auf definierten Bahnen, den sogenannten Meridianen. Diese Leitbahnen durchziehen unseren Körper wie ein Netzwerk, verbinden die Akupunkturpunkte und stehen mit unseren Organen in Kontakt.
Jedes Organ hat sein spezifisches Qi, das sich in der physiologischen Funktion des Organs ausdrückt. Wird der harmonische Fluss dieser Lebensenergie jedoch gestört, kann es nach der Lehre der TCM zu Beschwerden und Krankheiten kommen.
Bei der Behandlung von Beschwerden und Krankheit stützt man sich in der TCM auf die sogenannten „fünf Säulen“.
Diese Verfahren umfassen die:
- Akupunktur
- Chinesische Arzneimitteltherapie
- Ernährungslehre beziehungsweise „Diätetik“
- Bewegungstherapien (Qigong, Tai Ji)’
- Chinesische Manuelle Therapie (Tunia)
Die chinesische Bezeichnung für Akupunktur – „zhen jiu“ – bedeutet übersetzt so viel wie „Stechen“ oder auch „Brennen“. Ist bei einer Gesundheitsstörung nun unser Energiefluss, das Qi, gestört so kann dieser alten chinesischen Tradition zufolge durch das gezielte Setzen von dünnen Nadeln an der Körperoberfläche der Energiefluss wieder korrigiert und Beschwerden geheilt werden.
So wird die Akupunktur vor allem zur Behandlung chronischer Schmerzen wie Kopfschmerzen, Migräne, Zahnschmerzen, Rücken- und Gelenkschmerzen oder palliativ bei Tumoren angewendet. Daneben gibt es aber auch eine breite Anwendung unter anderem in der Gynäkologie bei der Geburtsvorbereitung und bei Regelbeschwerden, bei Suchterkrankungen (z.B. bei der Raucherentwöhnung) sowie bei funktionellen Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Beschwerden.
Der Benefit von komplementären und alternativen Heilmethoden
Unter dem Begriff Alternativmedizin werden also mehrere hundert Heilmethoden zusammengefasst, die in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden sind. Etwa 60 Prozent der deutschen Bevölkerung nutzen neben der Schulmedizin alternative Heilmethoden. Vor allem Frauen und Menschen aus der Mittelschicht mit höherer Bildung greifen verstärkt auf komplementäre Heilangebote zurück.
Aber auch chronisch Kranke möchten oft parallel mehrere therapeutische Methoden nutzen und wenden sich daher oft den Naturheilverfahren zu. Neben der mehrgleisigen Nutzung verfügbarer Therapieformen möchten viele Patienten dadurch auch mehr Kontrolle über ihre Versorgung erlangen und die Behandlung ein Stück weit selbst in die Hand nehmen. So können auch psychische Belastungen abgemildert werden.
In einer Studie mit Brustkrebspatientinnen, die drei Monate nach der Operation befragt wurden, konnten beispielsweise diejenigen Frauen, die komplementäre Medizin in Anspruch nahmen, eine höhere körperliche und psychische Belastung aufweisen. Auch Menschen, die insgesamt ihr gesundheitsbewusstes Verhalten stärken wollen, bedienen sich oft alternativer Heilmethoden.
Das liegt vor allem auch daran, dass sich die Alternativmedizin stark auf die Aktivierung unserer körpereigenen Selbstheilungskräfte konzentriert. Eine weitere attraktive Gemeinsamkeit alternativer Heilmethoden ist, dass sie den Menschen in seiner Gesamtheit betrachten und so einen ganzheitlichen Therapieansatz vertreten. In der ganzheitlichen Medizin wird der Mensch als ein Ganzes betrachtet, dessen Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden und bei der Entstehung und Heilung von Krankheiten zusammenwirken.
So werden Krankheiten als Ausdruck von einem Ungleichgewicht in dieser Gesamtheit betrachtet – organische und psychische Gesundheit werden also nicht nur von genetischen Ursachen geprägt. Die Therapeuten sehen die einzelnen Beschwerden oder Krankheiten nicht isoliert, sondern beziehen den ganzen Menschen und auch seine Psyche, Ernährung und Lebensumstände mit ein.
Die Rolle unsere Epigenetik-Coaches in der Alternativmedizin
Auch unsere ausgebildeten Epigenetik-Coaches verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Sie sind Experten darin, wie sich individuelle Umwelteinflüsse und Lebensstil auf unsere Gesundheit auswirken können. Die Genetik hält den Bauplan für unsere Zellen und somit unseres Körpers bereit.
Die Epigenetik jedoch entscheidet, wie unsere Gene abgelesen werden. Sie hat also die Macht darüber zu entscheiden, welche Gene aktiviert oder welche Gene stummgeschaltet werden. Die Epigenetik reagiert sensibel auf Umwelteinflüsse und passt sich ihnen an. Im Umkehrschluss bedeutet das also : Wir können über unsere Umweltgestaltung die Epigenetik und somit unsere Genaktivität beeinflussen.
Diese Umwelt, welche unsere Epigenetik beeinflusst, lässt sich vorrangig in fünf Bereiche unterteilen: Unsere Gedanken und Gefühle, unsere Ernährung, unsere körperliche Aktivität, unser soziales Umfeld, unsere Schlafqualität und sogar die Vererbung epigenetischer Veränderungen kann eine Rolle spielen.
Die Epigenetik zeigt also, wie verschiedene Disziplinen der alternativen Heilmethoden zusammenarbeiten können und kann als eine Brücke zwischen den verschiedenen Ansätzen der Alternativmedizin gesehen werden. Zudem stützt sie sich dabei auf die neuesten Studien und Forschungsergebnisse und bietet so eine wissenschaftliche Ergänzung zu den klassischen alternativen Heilmethoden.
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In unserer HealVersity App haben wir eine Challenge-Gruppe gegründet. Hier stellen wir jeden Monat neue Ideen für eine Routine vor. Wie z.B. kalt duschen, zuckerfrei essen, 20 Minuten bewegen und jetzt diesen Monat eine Morgenroutine finden. Hier findest Du Menschen, die gemeinsam mit Dir diese Challenge ausprobieren, sich darüber austauschen und motivieren. Außerdem stellen wir interessante Fakten in die Gruppe. Die App ist übrigens kostenfrei.
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