Resilienztraining als Gewinn für alle Lebensbereiche

Resilienztraining

Resilienz erlaubt es uns, Herausforderungen und Stress standzuhalten, ohne dabei bleibenden Schaden zu nehmen. Sie ist entscheidend für unser persönliches Wachstum, den Erfolg im Beruf und unsere psychische Gesundheit.

Das Beste: Wir können Resilienz trainieren. Im Folgenden lernst Du mehr über die Grundlagen des Resilienztrainings und wie Du verschiedene Aspekte der Resilienz mit bestimmten Methoden stärken kannst.

Darüber hinaus erfährst Du, worauf Du bei der Durchführung achten musst und in welchen Bereichen Du Resilienztraining anwenden kannst.

Was ist Resilienz?

Resilienz steht für unsere psychische Widerstandsfähigkeit. Sie ermöglicht es uns, auch unter Druck standhaft zu bleiben. Diese Fähigkeit hilft uns, schwierige Zeiten oder psychischen Stress zu meistern, ohne langfristig darunter zu leiden.

Stell Dir einen Boxer vor, der sich nach einem harten Niederschlag wieder aufrappelt. Genauso hilft Resilienz uns, nach einem Rückschlag wieder auf die Beine zu kommen. 

Resiliente Menschen sind gegenüber Frustration sowie Stress widerstandsfähiger und bewahren ihre Handlungsfähigkeit, selbst wenn sich die Umstände schwierig oder unvorhersehbar ändern. Psychische Widerstandskraft unterstützt uns nicht nur, Krisen zu meistern, sondern eventuell sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen.

Kinder Resilienztraining im Grünen

Bedeutung des Resilienztrainings für Alltag und Berufsleben

Psychische Widerstandsfähigkeit spielt im täglichen Leben eine wichtige Rolle. Resiliente Menschen werden nicht von Problemen überwältigt, sondern finden Lösungen und lernen aus ihren Erfahrungen.

Dies zeigt sich in ganz unterschiedlichen Bereichen: In Beziehungen unterstützt Resilienz zum Beispiel eine konstruktive Konfliktlösung, die alle Beteiligten enger zusammenbringt. Eltern bewältigen mit dieser Fähigkeit die Herausforderungen der Erziehung, während sie ihren Kindern eine stärkende Umgebung bieten.

Auch Schüler sowie Studierende profitieren von Resilienz, indem sie zum Beispiel mit Schul-/Studienstress besser umgehen sowie ihre Lernmotivation bewahren können.

Wie wichtig Resilienz ist, zeigt sich nicht nur im privaten Bereich, sondern auch (oder insbesondere) im zunehmend schnelllebigen Berufsleben. Im Job fördert psychische Widerstandsfähigkeit zum Beispiel die Arbeitszufriedenheit.

Sie ermöglicht es Mitarbeitern, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, Kritik produktiv zu nutzen und Rückschläge als Gelegenheit zur Weiterentwicklung zu begreifen. Resiliente Angestellte passen sich bei betrieblichen Umstrukturierungen schneller an, erlernen neue Kompetenzen und betrachten Wandel als Chance, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Führungskräfte spielen hier eine besondere Rolle: Sie können als resilientes Beispiel vorangehen und mit ihrer unterstützenden Haltung die Widerstandsfähigkeit ihres Teams stärken.

Das verringert das Risiko von Burn-out, steigert das Selbstwertgefühl sowie die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Diese Vorteile kommen allen zugute – den Mitarbeitern, ihren Teams und dem gesamten Unternehmen.

Kannst Du Resilienz trainieren?

Ja, Resilienz kann sich verändern und lässt sich daher erlernen. Sie variiert von Person zu Person und die Basis dafür wird oft schon in der Kindheit gelegt. Abhängig vom Umfeld und den Erfahrungen bildet sich die psychische Widerstandskraft eines Kindes.

Ein förderliches Umfeld zeichnet sich durch Wertschätzung und Ermutigung aus. Aber die Entwicklung von Resilienz hört nicht im Erwachsenenalter auf. Sie lässt sich in jedem Lebensalter durch gezieltes Resilienztraining verstärken.

Resilienztraining: Die Grundlagen

Im Resilienztraining lernen Teilnehmer anhand verschiedener Übungen, wie sie ihr eigenes Befinden besser wahrnehmen und mit schwierigen Situationen besser umgehen können. Diese Übungen sind sehr unterschiedlich, da sie ihren Schwerpunkt auf verschiedene Komponenten der Resilienz legen.

Die Komponenten der Resilienz

Resilienz ist kein eindimensionales Konstrukt, sondern setzt sich aus verschiedenen Faktoren oder Komponenten zusammen. Jedes Resilienztraining basiert auf der Annahme, dass sich die Resilienz trainieren lässt, indem die einzelnen Komponenten gestärkt beziehungsweise verbessert werden.

Auch wenn sich die Bezeichnungen in der Fachliteratur teilweise unterscheiden, gehen Psychologen von etwa sieben Komponenten aus, die einen Beitrag zur psychischen Widerstandsfähigkeit leisten:

Akzeptanz

Es gibt Dinge, die sich nicht ändern lassen, wie bestimmte Ereignisse (zum Beispiel Älterwerden) oder Verhaltensweisen von anderen Menschen. Resilienz heißt, diese nicht veränderlichen Dinge als solche zu akzeptieren, anstatt sich über sie zu beklagen. Das hilft dabei, seine Energie nicht in aussichtslose Kämpfe, sondern in konstruktive Lösungswege zu investieren.

Positive Emotionen

Auch das Erleben positiver Emotionen – selbst in schwierigen Zeiten – trägt wesentlich zur Resilienz bei. Es finden sich immer Gründe, um Freude, Dankbarkeit oder Liebe zu empfinden. Diese können dabei helfen, negative Erfahrungen zu relativieren sowie die psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Optimismus

Optimismus ermöglicht es, Herausforderungen als vorübergehend und überwindbar zu sehen und fördert die Erwartung positiver Ergebnisse. Das motiviert zu anhaltendem Engagement, selbst in schwierigen Situationen.

Positive Selbstwahrnehmung

Um den Herausforderungen des Lebens mit Zuversicht zu begegnen, braucht es eine positive Selbstwahrnehmung. Das bedeutet, Du schätzt Deine eigenen Fähigkeiten realistisch, aber positiv ein, was Dein Selbstvertrauen stärkt und einen wichtigen Beitrag zur Resilienzentwicklung beiträgt.

Kontrollüberzeugung

Die Kontrollüberzeugung sagt aus, wen oder was ein Mensch für seine Erlebnisse verantwortlich macht. Menschen mit einer starken Kontrollüberzeugung sind der Meinung, dass sie ihr Schicksal selbst in der Hand haben. Sie fühlen sich eher als aktive Gestalter ihres Lebens und weniger als Opfer äußerer Umstände.

Selbstwirksamkeitserwartung

Resilienz bedeutet auch, sich bewusst zu machen oder zu sein, dass Du durch das Denken oder Handeln einen Unterschied machen kannst. Du bist nicht jeder Situation hilflos ausgesetzt, sondern hast Fähigkeiten, mit denen Du etwas bewirken kannst.

Resiliente Menschen vertrauen ihren Fähigkeiten, sind motivierter sowie ausdauernder, wenn sie sich Herausforderungen stellen.

Soziales Netzwerk

Psychische Widerstandsfähigkeit wird durch ein gutes soziales Netzwerk aus Familie, Freunden und Kollegen unterstützt. Um ein solches aufzubauen, braucht es nicht viel, oft reicht als erster Schritt schon ein freundlicher, respektvoller und hilfsbereiter Umgang, den andere gerne zurückgeben.

7 Methoden

Zur Stärkung dieser Komponenten stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die sich nahezu beliebig miteinander kombinieren lassen und im Folgenden kurz beschrieben werden.

Kognitive Verhaltenstherapie

Ansätze der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT)

Bei der kognitiven Verhaltenstherapie geht es darum, negative oder selbstschädigende Gedankenmuster zu erkennen und durch positive zu ersetzen. Im Resilienztraining werden hierfür unter anderem Gedankentagebücher oder Rollenspiele eingesetzt.

Diese Methoden fördern die Entwicklung von Strategien zur Bewältigung von Herausforderungen und zur Stressreduktion.

Zielsetzung und Problemlösung

Um Herausforderungen aktiv zu meistern und ein Gefühl der Eigenwirksamkeit zu stärken, ist es wichtig, sich klare sowie realistische Ziele zu setzen. Anschließend gilt es, effektive Strategien zu entwickeln, um diese zu erreichen.

Resilienz zu trainieren heißt in diesem Zusammenhang, besser zu planen und zu entscheiden und die eigenen Ziele an sich ändernde Umstände flexibel anzupassen. Auch hilft das Resilienztraining dabei, mögliche Hindernisse auf diesem Weg zu erkennen und sie zu überwinden.

Reflexion und Selbstwahrnehmung

Um die Selbstreflexion und Selbstwahrnehmung zu fördern, integriert jedes Resilienztraining zentrale Techniken. Teilnehmer schreiben zum Beispiel Tagebücher, beobachten sich selbst und üben den Umgang mit Feedback, um ihre Reaktionen, Gedanken und Gefühle zu reflektieren.

Auf diese Weise entwickeln sie ein tieferes Verständnis für ihr Verhalten in stressigen Situationen, was ein gezieltes Resilienztraining ermöglicht.

Training emotionaler Intelligenz

In einem Resilienztraining lernen Teilnehmer, Emotionen bei sich und anderen wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Um die Resilienz zu trainieren, werden häufig Fallstudien sowie Rollenspiele genutzt, um emotionale Abläufe zu durchschauen und deren Einfluss auf Beziehungen und Interaktionen zu begreifen.

Stressbewältigungstechniken

Stressbewältigung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Dementsprechend gibt es unterschiedliche Übungen für ein besseres Zeitmanagement sowie Atemübungen und Entspannungstechniken. Auch andere Aktivitäten zur Förderung des Wohlbefindens gehören dazu, wie zum Beispiel regelmäßige Bewegung oder die Ausübung von Hobbys.

Achtsamkeitsbasierte Methoden

Mit achtsamkeitsbasierten Methoden lernst Du, Dich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und eine nicht wertende Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper, Gedanken und Gefühle zu richten.

Techniken wie geführte Meditationen, Atemübungen oder körperliche Wahrnehmungsübungen helfen dabei. Sie stärken die emotionale Selbstregulation und helfen, besser und gelassener mit Stress umzugehen.

Aufbau positiver Beziehungen

Resilienz wird auch durch starke, unterstützende Beziehungen gefördert. In einem Resilienztraining lernen Teilnehmer, effektive Kommunikationsfähigkeiten anzuwenden, Konflikte konstruktiv zu lösen und empathische Beziehungen aufzubauen. 

Gruppenaktivitäten und Übungen zur Teamentwicklung können dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung sozialer Unterstützung zu stärken.

Durchführung

In einem typischen Resilienztraining erarbeiten sich die Teilnehmer in mehreren Sitzungen sowohl Theorie als auch Praxis. Es startet mit einer Einführung, in der sie Grundlagen über Resilienz und Stress lernen.

Anschließend vertiefen sie ihr Wissen in Modulen zu Emotionsregulation, Stressmanagement und Problemlösung. Jedes dieser Module verknüpft Theorie mit praktischen Übungen.

Diese interaktiven Teile ermöglichen es den Teilnehmern, zuvor Erlerntes anzuwenden und zu festigen. So verstehen sie die Inhalte besser und können sie leichter im Alltag umsetzen.

Bei der Durchführung eines Resilienztrainings sind einige wichtige Prinzipien zu beachten:

  1. Das Resilienz-Training sollte individuell an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst werden, da die Resilienz von Person zu Person variiert.
  2. Es ist wichtig, eine unterstützende und vertrauensvolle Lernumgebung zu schaffen, in der sich die Teilnehmer wohl und sicher fühlen, sich zu öffnen und aktiv teilzunehmen.
  3. Um die Wirksamkeit des Programms zu gewährleisten und es bei Bedarf anzupassen, ist eine kontinuierliche Reflexion und Bewertung des Trainingsprozesses unverzichtbar.
  4. Die Trainingsinhalte sollten sich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren.
Meditation als Methode

Das sagt die Wissenschaft

Resilienz und die Wirksamkeit von Resilienztrainings ist in den letzten Jahren auch in der Wissenschaft ein Trend-Thema. Allerdings ist gerade die Überprüfung der Wirksamkeit nicht einfach.

Denn bislang gibt es keine einheitliche Definition darüber, was ein Resilienztraining ausmacht, welche Bestandteile es enthalten und wie es aufgebaut sein soll. 

Dementsprechend vielfältig sind die Trainingsangebote, die teilweise große Überschneidungen zu anderen Trainings (zum Beispiel Anti-Stress-Training oder Achtsamkeits-Training) aufweisen, was die Auswertung generell erschwert.

Kanadische Forscher haben trotz dieser Einschränkungen über 90 wissenschaftliche Studien ausgewertet und stellten fest, dass es tatsächlich nur wenig Unterschiede zu anderen Trainings gibt und viele Resilienztrainings keine wissenschaftlich fundierte Basis aufweisen.

Sie kritisierten, dass viele Resilienztrainings keine wissenschaftlich fundierte Basis aufweisen und sich die meisten Trainings an “normale” Personen richten. Dabei brauchen stressanfällige Personen ein Resilienztraining viel mehr. Auffällig war nach Ansicht der Autoren auch, dass die untersuchten Trainings nicht mit realen Stressoren arbeiten.

Darüber hinaus gab es meistens nach dem Abschluss des Trainings weder Nachkontrollen noch Auffrischungssitzungen. Der Forschungsbedarf in diesem Bereich ist also noch groß, ebenso wie das Forschungsinteresse an Resilienz in ganz unterschiedlichen Bereichen.

Mögliche Anwendungsbereiche

Ein Resilienztraining ist flexibel und passt sich verschiedenen Bedürfnissen an, was es für viele Nutzergruppen wertvoll macht. Es unterstützt persönliches Wachstum, findet Anwendung am Arbeitsplatz und ergänzt psychotherapeutische Maßnahmen. Im Folgenden werden diese Anwendungsbereiche näher erläutert.

Resilienztraining für die persönliche Entwicklung

Resilienztrainings fördern die persönliche Entwicklung und helfen Menschen, Lebensherausforderungen besser zu meistern. Die Teilnehmenden lernen, Stress effektiver zu managen, ihre Gefühle zu steuern und auch in schwierigen Phasen positiv zu bleiben. 

Diese Programme bauen Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit auf und verbessern so die Lebensqualität. Sie sind besonders wertvoll in Zeiten des persönlichen Wandels, wie bei einer Scheidung, einem Karrierewechsel oder dem Eintritt in den Ruhestand.

Resilienz-Training am Arbeitsplatz

In der Arbeitswelt erhöhen Resilienztrainings die Fähigkeit der Mitarbeiter, mit beruflichem Stress umzugehen. Sie verbessern die Zufriedenheit und beugen Burn-out vor. Ein solches Training fördert ein besseres Arbeitsklima, steigert die Leistung und kann den Krankenstand senken.

Diese Trainings, ob individuell oder im Team, umfassen Konfliktmanagement, Stressbewältigung und das Stärken von Arbeitsbeziehungen. Unternehmen, die in die Resilienz ihrer Belegschaft investieren, sehen oft eine stärkere Mitarbeiterbindung und Motivation, was die Produktivität erhöht.

Resilienz-Training in der Psychotherapie

In der Psychotherapie nutzen Therapeuten Resilienztraining, um Patienten mit psychischen Belastungen zu unterstützen. Patienten lernen, ihre Gefühle besser zu managen, Rückschläge zu überwinden und lösungsorientiert zu handeln.

Dies fördert ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden, was für die Genesung von psychischen Erkrankungen entscheidend sein kann. Resilienztraining ist oft ein Teil breiterer Behandlungsansätze bei Depressionen, Angstzuständen und Traumata.

Epigenetik: Dein Einfluss auf die Resilienz

Die Epigenetik beleuchtet die beeindruckende Dynamik zwischen unseren Genen und dem täglichen Leben. Sie offenbart, dass DNA nicht unser unumstößliches Schicksal ist. Vielmehr können Umwelteinflüsse und persönliche Verhaltensweisen die Funktion unserer Gene subtil steuern.

Die Forschung zeigt, dass Stress, Ernährung und Bewegung epigenetische Markierungen hinterlassen, die Dein Wohlbefinden beeinflussen. Dieses Wissen ermöglicht es Dir, Resilienz nicht nur psychologisch, sondern auch biologisch zu stärken. Du erkennst, wie Du durch bewusste Lebensführung Deine Gene unterstützen kannst.

Mit der Epigenetik Coach Ausbildung von HealVersity lernst Du, wie Du diese Erkenntnisse praktisch anwenden kannst. Du lernst, wie Du Deine eigene Resilienz und die anderer durch gezielte Interventionen auf der Ebene der Genexpression verbessern kannst.

HealVersity Epigenetik

Dr. med. Manuel Burzler, Mitgründer von HealVersity, ist ein Pionier im Bereich der funktionellen Medizin und Epigenetik. Seit der Gründung im Jahr 2020 setzt er seine umfassenden Kenntnisse ein, um HealVersity an die Spitze der innovativen Gesundheitsbranche zu führen.

Unter seiner Leitung hat das Unternehmen nicht nur eine führende Rolle in der Entwicklung von Konzepten für Epigenetik-Coachings eingenommen, sondern bietet auch die erste zertifizierte Fortbildung in diesem Bereich an.

Er verbindet in seiner Arbeit Persönlichkeitsentwicklung mit medizinischer Expertise, um neue Wege für das Wohlbefinden der Menschen zu schaffen.

Dr. med. Manuel Burzler | Epigenetik-Coach
Dr. med. Manuel Burzler
Med. Experte für funktionelle Medizin & Epigenetik
Ausbilder und Gründer